„Dann schreib ich mal schnell den Jahresrückblick“. So viel Naivität und Blauäugigkeit hatte ich mir gar nicht zugetraut. Schon während ich diesen ersten Absatz tippe, wird mir klar, dass das so schnell nichts wird. Die erste Hürde: Mein Gedächtnis. Himmel! Was war denn in diesem Jahr alles? Ich will ja auch nichts und niemanden vergessen. So viele besondere Erlebnisse. So viele großartige neue Menschen in meinem Leben. Wo fang ich an? Wo höre ich auf? Was gehört hier rein und was habt ihr schon ausführlich genug in den Einzelberichten das Jahr über gelesen?
Uff.
Ich blätterte selbst durch meine Blogbeiträge, um den wichtigsten Meilensteilen dieses Jahres zu begegnen. Was die Besonderheiten angeht, fällt es mir wirklich schwer, auszusieben. Außerdem will ich mich heute wirklich mal „kurzfassen“. Immerhin geht es diesmal nicht um den Bericht zu einem Wochenende oder einem Abend, sondern um ein ganzes Jahr. Ich werde am besten die einzelnen Berichte an passender Stelle verlinken. 😀 Dann könnt ihr, solltet ihr das wirklich wollen, nochmal nachlesen. 😉
Um das ganze etwas übersichtlicher zu gestalten und da ich dank Anna von The Anna Diaries gelernt habe, wie wichtig für Google Zwischenüberschriften in Texten sind, versuche ich das Chaos in meinem Kopf mal etwas zu gliedern. In „Zeitrechnung vor London“, „Sommerchaos“ und „Eventjahreshälfte“.
Zeitrechnung vor London
Wenn ich jetzt sage, dass mein Jahr so kreativ begann, wie das davor aufgehört hat, dürfte Euch das nicht überraschen. Ein Tag ohne Kreativität ist für mich ein leerer Tag. David Ordinas bekam von seinem Fanclub meine ziemlich verrückte Zeichnung von ihm überreicht und seinem Strahlen nach hat sie ihm ganz gut gefallen. 🙂 Aus Sentimentalität (oder einfach aus Neugier) suchte ich nach einem meiner Bilder, die Ian Somerhalder mal auf seinem Instagramaccount geteilt hatte und fiel fast von meinem Stuhl (es hat tatsächlich inzwischen noch mehr likes… wer blättert freiwillig so weit zurück?! Warum?). Das Bild hatte inzwischen über 100.000 likes. Zu schade, dass die wenigsten davon bei mir ankamen. Wahrscheinlich, weil er mich damals nach meinem Twitternamen gefragt hat und nicht nach dem auf Instagram. Schade. Aber aus Fehlern wird man klug. Heute frag ich nach. 😀
Bis zur Buchmesse war vor allem Schreiben angesagt – in jeder freien Minute (und ihr werdet es nicht glauben: Nach der Messe auch, aber da sind wir ja noch nicht 😉 ). Ich gewöhnte mir an, nach meinem Nebenjob in Berlin Mitte in Cafés und Parks zu schreiben. Von viel Leben umgeben zu sein, ohne dass sich dieses Leben für einen interessiert, hilft beim Schreiben – mir zumindest. Auf der Leipziger Buchmesse – einem klaren Jahreshighlight – traf ich viele tolle Blogger, liebe Leser, die mich schockierender Weise in freier Wildbahn erkannten (!) und großartige Autorenkollegen. Allen voran lernte ich Sebastian Fitzek kennen. Ich gebe zu, dass ich bis zu diesem Moment noch keines seiner Bücher gelesen hatte. Ich bin mehr der Kriminalroman-Leser als der Thriller-Leser. Aber nachdem ich Sebastian nun getroffen habe, kann ich gar nicht anders. Ich wurde gewissermaßen fitzekisiert.
Mein Geburtstag – der 30ste noch dazu – fiel in diesem Jahr irgendwie flach. Aber genaugenommen bleibe ich dann wohl 29. Welche Frau will das nicht? 😉 Warum ich nicht gefeiert habe? Weil ich umgezogen bin. Über meinen Geburtstag. Ich kann nun wieder mit Fug und Recht ausrufen: Ich bin ein Berliner. Ob ich das auch mit Stolz rufe, wird sich noch zeigen.
Aber auch aus fotografischer Sicht hatte das erste Drittel meines 2017 einiges zu bieten. Mein Highlight war hier mein Ausflug nach NRW, um dort dank der Teilzeithelden an einem großen, freien Cosplayshoot teilzunehmen. Meine erste Erkenntnis in Sachen Fotografie kam auf den Fuß: ich möchte mehr davon. Cosplay zu fotografieren macht so viel Spaß. Sie sind engagiert und motiviert, denn sie haben viel Geld und Zeit in ihren Look investiert und sie spielen vor der Kamera keine Rolle. Sie werden zu den Figuren, die sie darstellen. Und das sieht man den Bildern an.
Sommerchaos
Ja, der Titel fasst es zusammen. Ich war in Brüssel und London – und in Schierke. Ich fotografierte wie eine Verrückte Stars und Sternchen, Stephen Amells Charityparty Fuck Cancer im Tape in London, betrat die 221b Bakerstreet und „spielte“ Sherlocks Violine. Ich zeichnete und ich schrieb, vollendete sogar mein Manuskript für Houston Hall pünktlich vor der Deadline (ich war ja so stolz auf mich!). Kurz um: Es passierte so viel, dass ich gar nicht weiß, was ich zuerst berichten soll.
Brüssel war wie immer ein schönes Erlebnis. Ich habe liebe Freunde wiedergesehen, die ich nur dort treffen kann. Aus Frankreich, UK, den Niederlanden, Spanien, Belgien (versteht sich bei Brüssel wohl von selbst)… Die Bloodynightcon Europe ist inzwischen so ein bisschen wie Nach Hause Kommen. Der einzige Wehmutstropfen: Zum ersten Mal hatten wir keine Charity-Mission während der Con. Mir war erschlagend langweilig und ich habe noch nie so viele Stagebilder während der Panels gemacht wie in diesem Jahr. Aber diese Bilder lassen sich ja wiederum ganz wunderbar als Zeichenvorlagen verwenden.
Und London… ja, London, war einfach London. Eine meiner absoluten Lieblingsstädte auf dieser schönen Erde. Und erst in diesem Jahr durfte ich endlich selbst hindurchlaufen. Mit meiner lieben Agentin Ines hab ich die Stadt auf den Kopf gestellt: Bakerstreet, Big Ben, The Tape, Olympia, Kensington, Camden Market und der Buckingham Palast waren nur ein paar der vielen Stationen, die wir in London abklapperten. Mit Anika (Ines ist nicht ganz Höhenfest) drehte ich auch eine Runde auf dem London Eye. Es war einfach phänomenal. Und den Höhepunkt stellte dann das Heroes and Villains Fanfestival in Olympia dar (nicht etwa, dass die Queen neben uns vorbeifuhr oder dass wir mit einem Hollywoodstar im Pub gewatzt haben… nein… oder ich für selbigen als Fotograf sein Charityevent fotografieren durfte… nein…). Nun gut. Ich gebe es zu: Jede einzelne Minute in London war ein Highlight. Ich bin unglaublich dankbar für diese Woche und ich werde alles dafür tun, um nichts davon zu vergessen.
Die Zeichnung, die zu dieser Zeit im Zentrum der Aufmerksamkeit stand, war eine von Stephen und Robbie Amell. Das schönste daran war, dass sie beiden gefällt. Erschreckend wiederum, dass Robbies Frau der Meinung war, dass Robbie auf dem Bild Ian (Somerhalder) ähnlich sähe. Kein Kompliment. Also nicht für mich. Ich wollte schließlich Robbie zeichnen und nicht Ian. Aber die beiden haben auch durchaus Ähnlichkeit. Nicht umsonst habe ich Ian gedanklich gegen Robbie ausgetauscht – als Idealbesetzung für meinen Dariel, sollte Nafishur jemals verfilmt werden (davon träumt wohl jeder Autor). Ian ist einfach inzwischen zu alt für die Rolle. Hoffen wir, Robbie wird es nicht auch sein, bevor es so weit ist. 😉 😛
Nach Brüssel und London folgte die nächste große Weltstadt: Schierke. Nun gut. Schierke ist weniger Weltstadt als süßes Bergdorf am Brocken. Aber schön und einen Besuch wert auf jeden Fall. Dort war ich Teil des Festival Fantasia. Ich bot Cosplayfotoshoots, Lesungen und Workshops an und hatte wahnsinnig viel Spaß dabei. Das Besondere: Meine liebe Mutter war diesmal mein Sidekick und spielte ihre Rolle wirklich gut. Sie hatte sogar so viel Spaß dabei, dass es ihr an diesem Wochenende trotz Stress so gut wie lange nicht mehr ging. Ich wusste es schon immer: Conventions haben eine heilsame Wirkung. So viele liebe Menschen auf einem Haufen. Wirklich eine ganz besondere Zeit.
Eventjahreshälfte
Ein verwirrendes Kunstwort. Wo ich doch schon die ganze Zeit von lauter Events berichte. Aber hey. Nun reden wir von einer Zeit mit zwei Buchmessen und zwei Comiccons auf einem Haufen. Und nichts davon nur als Besucher. Das kann man schon als event-intensiv bezeichnen.
Mit der Frankfurter Buchmesse fing alles an. Interviews, volles Abendprogramm und am Samstag zusammen mit meiner großartigen Kollegin Laura Newman noch ein Workshop bei BoD zum Thema Fantasywelten Erschaffen. Holla die Waldfee. Und dank Laura war der Workshop so voll, dass wir unsere Halle verstopften. Nicht umsonst habe ich über diese Woche in Frankfurt einen ellenlangen Messebericht verfasst. Kürzer würde ich das jetzt auch nicht hinbekommen. Klein aber doch auch schön, war die Berliner Schwester der Frankfurter Buchmesse: Auf der BuchBerlin hatte ich in diesem Jahr zum ersten Mal auch einen eigenen Stand. Ich liebe das. Zauberer, Elfen, Vampire… alles bleibt vor meinem Stand stehen, schmökert durch meine Bücher, schwatzt mit mir, lässt sich von mir „abstempeln“ (ich nutze für mein Leben gern meine Nafishur- Stempel).
Meinen Messeerlebnissen standen die auf den German ComicCons in Berlin und Dortmund aber in nichts nach. Dort durfte ich Lesungen halten (während es in Berlin noch um Nafishur ging, habe ich in Dortmund bereits aus meinem neuen Romantasybuch Houston Hall gelesen) und Schreibworkshops geben und wenn ich damit nicht gerade unterwegs war, dann hatte ich meinen Stand in der Artist Alley. Hab ich schon erwähnt, wie toll ich es finde, einen Stand zu haben? 🙂
Zwischendurch habe ich am Release von Houston Hall gefeilt, mich durch das Lektorat gekämpft und eine Blogtour organisiert. Herzliche Einladung auch an dieser Stelle: übermorgen, am Dienstag, den 02.01.2018, findet in der Gruppe meiner Facebookseite Colors of Cronos eine Liveparty statt. Das heißt: Ich bin live, lese aus Houston Hall, stehe Euch Rede und Antwort und veranstalte ein kleines Quiz. Der Preis: Unter anderem eine signierte Printausgabe. 🙂 Also kommt vorbei.
Meinen Jahresausklang bildeten meine erste Onlinelivelesung – für Outlander Germany – vor drei Tagen und die Vorbereitung meiner neuen Autorenwebsite. Ich kann es kaum erwarten, sie Euch vorzustellen. Danach wird dann dieser Blog hier ein neues Gewand bekommen und dann wird colors-of-cronos.de aufgebessert.
In diesen letzten Tagen des Jahres habe ich für mich einen zweiten fotografischen Schwerpunkt festgelegt. Im Laufe des Jahres hatte ich immer wieder die Chance, Kinder zu fotografieren und ich liebe es. Sie sind so ehrlich und offen. Sie fragen sich nicht, ob das ihre Schokoladenseite ist oder ob sie gerade ein Doppelkinn haben. Sie haben einfach Spaß vor der Kamera. Und das ist Gold wert. Davon möchte ich mehr erleben.
Ein letztes Erlebnis will ich noch erwähnen. Vielleicht nicht so glamourös wie meine Treffen in London oder Brüssel… vielleicht nicht so wichtig wie die Comiccons und Buchmessen. Aber einfach eine schöne Erinnerung, weil schöne Ereignisse eben nicht immer lange geplant sein müssen. Man stelle sich einen langen Arbeitstag vor. Nebenjob und Fotoshooting. Dazu eine ausgewachsene Migräne. Eigentlich ist der einzige Gedanke: Nix wie heim und ins Bett. Kann der Tag noch besser werden? Wie denn? Indem ich Instagram aufmache und sehe, dass ausgerechnet derjenige, den ich gerade Zuhause zeichne, auf dem Weg nach Berlin zu einer Preisverleihung ist. Ich habe mich also am Pariser Platz an den roten Teppich gestellt und gewartet, um Victor Mids mal persönlich zu sehen. Euch sagt sein Name vielleicht nichts, aber seine kleinen „Illusies“ sind die Inspiration für eine Figur in meinem neuesten Romanprojekt und so hab ich mich wahnsinnig gefreut, ihn zu erwischen. 🙂
Fazit
So. Puh! Wir sind durch. Also ich schon jetzt, wo ich es schreibe. Du, jetzt wo Du das Ende dieses Berichts erreichst. Ich hoffe, ich hab Dich nicht gelangweilt. Mein Fazit für 2017: Es war voll und das nächste Jahr wird sicher noch voller. Es war toll und 2018 wird hoffentlich noch toller. In jedem Fall bin ich unglaublich dankbar. Für das Erlebte, für die neuen Menschen in meinem Leben, für die Chancen, die ich bekam und nutzen konnte, für die Herausforderungen, die mich stärker gemacht haben. Für die Freunde, die all den Irrsinn mitmachen und mich auf meinem Weg auf wirklich unglaublich tolle Weise unterstützen. DANKE! Und ich bin froh, dass ich Menschen habe, mit denen ich meine eigenen Geschichte und all die anderen in meinem Kopf teilen kann – danke an Dich, mein lieber Leser! Ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Jahr wieder.
Alles Gute! Guten Rutsch!
Sincerely