Die Horrorbibliothek – meine neue Buchgasse

Derweil ich die Bilder für diesen Beitrag heraussuche und sich in meinem Hinterstübchen bereits der Text zu formen beginnt, kommt mir ein Gedanke: Habe ich euch am Ende noch nicht einmal meine ERSTE Buchgasse gezeigt, während ich jetzt gerade meine zweite präsentiere?

Fatal! Aber das hole ich gern noch mit ein paar (leider weniger) Bildern am Ende dieses Beitrags nach.

Buchgassen zu bauen ist eine Arbeit, die Menschen, die gern basteln und friemeln, mit Sicherheit viel Spaß macht – die aber vor allem zwei Dinge braucht: Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und … GEDULD. Und Leute, was letzteres angeht, sind diese Projekte für mich Meditation und Folter gleichzeitig.

Und meine Mutter als zauberhafte Assistentin und Hort meiner inneren Ruhe hätte ich die Einzelteile dieses Projektes sicher schon ein paar Mal aus dem Fenster geworfen – lange vor der Fertigstellung.

Aber gehen wir der Reihe nach vor. Zu allererst steht ein guter Plan: Finde einen Karton, der gut als stabiler Rahmen taugt (und etwa die Höhe deiner Bücher hat). Dann ist es nützlich, allerlei Dekoreste und vermeintlichen Abfall zu sammeln, der an dieser Stelle von Nutzen sein kann: kaputter Schmuck, zu kurze Lichterketten, Pappen von Verpackungen, die stabil sind. Nützlich ist auch lufttrocknender Ton oder lufttrocknende Knete. Daraus lässt sich alles herstellen: Von dünnen, rissigen Schriftrollen, über Bücher, Wappen und Kerzen bis hin zu einem Kamin und Schatztruhen.

Auch wichtig: Hab vorher einen guten Plan. Miss genau aus, wie viel Platz du hast und wo du was platzieren willst (in meinem Fall war das vor allem für die Beleuchtung wichtig.

Und man sollte bei so engen „Räumen“ immer bedenken: Wenn man die Pappen etc bemalt, wird es enger – und die Seitenwände sorgen dafür, dass Decke und Fußboden weniger Platz haben und umgekehrt.

Ich wollte eine gruselige, düstere Bibliothek basteln. Mit einem flackernden Kamin, einem schiefen Kronleuchter, einem Pentagramm auf dem Boden und vielen schaurigen Büchern und Schriftrollen in den Regalen.

Ein Beispiel für mein Vorgehen: Ich habe eine feste Pappe gewählt und einzelne, etwa gleich große Plättchen geschnitten. Jede einzeln schwarz angemalt. Dann hab ich sie auf die ausgemessene Bodenplatte geklebt, hab dabei einige bewusst schief geklebt und mit Lücken (ich wusste ja bereits, wo mein schief gegangener Beschwörungskreis sein sollte), habe einige der Plättchen gebogen, andere gebrochen. Dann alle mit einigen unterschiedlichen Brauntönen gebrusht und letztlich das Pentagramm daraufgemalt. Mit einem kleinen Handbohrer entstanden dann da die Löcher, wo später das Licht für die Kerzen durch die Bodenplatte verlegt werden musste. Dann noch Kerzen, Bücher und Papyrii verteilen und fertig ist der unheilige Boden meiner Bibliothek.

Dann hieß es: Details anmalen. Ich habe vorher aus Knete und Pappen Bücher geformt und auch Papier, um es dann anzumalen – mit möglichst vielen verrückten Details und Eastereggs. Die Rückwand erhielt Löcher für das spätere Kaminfeuer und lodernde Augenpaare zwischen den Regalen.

Dann ging es darum, die Regale sinnfällig einzuräumen, alles gut zu verkleben und … nun ja … Das ganze noch mit ein paar Special Effects zu versehen, die nur unter UV-Licht zu sehen sind … Und nein, ich hab nicht nur das Pentagramm nachgemalt. 😛 Mehr gefällig?

Und nach einigem Gefriemel mit dem Licht kam dann der große Moment des Zusammenbauens.

Und dann ging es letztlich nur noch darum, dem ganzen einen schönen Rahmen zu verpassen. Für diese Bibliothek schien mir ein brüchiger Holzrahmen für angemessen.

Voilá! Es ist vollbracht. Ich bin schon ein wenig stolz auf meine zweite Buch“gasse“. An dieser Stelle will ich euch auch noch ein kleines Video zeigen mit dem fertigen Werk. Ich hoffe, diese kleine Präsentation hat euch auch ein wenig Spaß gemacht. Vielleicht ja sogar fast so viel wie mir beim Basteln.

Die Spiritus Daemonis-Fans unter euch werden vielleicht den ein oder anderen Hinweis finden, welcher flegelhafte Dämon dieses Chaos hinterlassen hat.

Womöglich bringe ich die Gasse einmal als Deko zu einer Con mit. Am ehesten zu einer Berliner Messe – da ist der Weg am kürzesten und damit das Risiko am niedrigsten, etwas kaputt zu machen.

 

ABER ich habe meine erste Gasse erwähnt und versprochen, euch auch diese noch einmal vorzuführen. 

Und diesmal ist es wirklich eine Gasse, eine Gasse aus Nafishur, um genau zu sein.

Medivia, die Hauptstadt des Feuerreichs Zambala hat wunderschöne kleine Gassen wie diese. In ihnen leuchten die Lucernabäume und -büsche, überall sind Fresken und Gemälde an den Wänden, die krumm und schief in warmen Farben in Richtung Himmel ragen. An den Wänden hängen überall Fackeln und in den Fenstern flackern Kerzen.

Findet ihr nicht auch, dass die Gasse wunderbar in meine Welt hineinführt? Ihr habt sicher schon bemerkt, dass beide Gassen ein Cronos-Wappen tragen. Das soll immer so sein. Mein nächstes Projekt wird wohl ein Wald werden, wie er in Schottland hinter dem Anwesen von Houston Hall zu finden ist. Oder eine zwielichtige Gasse, in der offenbar ein Verbrechen geschehen ist und das mit Polizeiband abgesperrt ist.

Was würdest du lieber sehen? Wald oder Gasse? Lass uns doch in den Social Media darüber reden. Auf Instagram findest du übrigens zu beiden Buchgassen eine Highlight-Sammlung mit noch mehr Bildern und Videos. Schau auf jeden Fall vorbei. 🙂

Sincerely

Mary Cronos

Autorin, Künstlerin, Podcasterin

Mary ist ein kreatives Chaos in Person. Neben ihrer Autorentätigkeit bietet sie ihren Kolleginnen und Kollegen auch Dienstleistungen wie Coaching und Beratung, Cover- und Werbedesign, Portrait- und Eventfotografie sowie Illustrationen an. 2019 startete sie darüber hinaus ihren Kreativpodcast Carpe Artes und 2020 mit Sabrina Schuh Fakriro – die Messebühne für Selfpublisher, die inzwischen durch zahlreiche Nebenprojekte ergänzt wurde. Die neuestes Projekte sind „Spiritus Daemonis“ mit Autorenkollege Jan Gießmann und ihre zahlreichen Shows auf Twitch.

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